"Wenn ich träum in der Nacht, ja dann träum ich von Dir ..."

... bis dass der Morgen erwacht“, sang Torben Klein von den Räubern am Freitagabend , 4. November, bei der ersten KG-Mädchensitzung dieser Session. Und die meisten der 400 Lööre Mädchen im Saal hingen an seinen Lippen. „Ach der Torben!“ Der Bassist und Frontmann unserer „Hausband“, wie KG- und Elferratspräsident Marco Esch sie stets ankündigt, war draußen im Foyer gefragtes Motiv für Handy-Selfies. Die Sieglarer Mädchen traten auf als Sternschnuppen, trugen Hütchen mit Christbaumschmuck, waren vampirhaft mit blutroten Kontaktlinsen unterwegs oder auch mit weißen Rokoko-Perücken und einen Hauch aus Tüll. „An Tagen wie diesen ...“, Marco Esch weiß nach elf Lööre Mädchensitzungen, wovon er singt. Die Mädchen wissen es auch und singen gleich mit. „... wünscht man sich Unendlichkeit.“ KG-Literat Matthias Esch hatte ein pralles Programm für unsere Mädchen zusammengestellt.

Eisbrecher des Abends waren Cat Ballou, wobei diese Bezeichnung angesichts der aufgeheizten Atmosphäre im Saal ein Euphemismus ist. Eine Welle von „Wenn ich an Kölle denk ...“ wogte durch die Reihen. Standing Ovations aus dem Stand. Redner und Solointerpret Martin Schopps folgte. Er führte in die Welt eines Berufsschullehrers ein, als der er tätig sei, wenn er nicht gerade als Karnevalsredner unterwegs ist. Er hat es dort offenbar mit einer bemerkenswerten Klientel zu tun. Das zeigte sich beispielsweise daran, dass es unter seinen Schülern offenbar welche gebe, die den Karfreitag nicht für einen christlichen Feiertag hielten, sondern für „irgendwas mit Auto“: Car-Freitag eben. Unabhängig davon, ob es sich bei dieser Schilderung um eine karnevalistische Fiktion oder um realen Berufsschulalltag handelt: Den Gästen gefiel es jedenfalls!

Die Paveier rockten anschließend den Saal und wurden dankbar aufgenommen. Ihr Auftritt war die Ouvertüre für Dirty Guido Cantz. Er feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Blondiläum und präsentierte sich in Bestform – vor allem in seinen interaktiven Passagen, die an diesem Abend einem Blötschkopp zur Ehre gereicht hätten. Auch der Autor bekam es mit Cantz zu tun: „Der Fotograf trägt die Haare offen. Haben Sie denn unter der Mütze auch noch welche?“ Die Frage ist mit einem klaren Ja zu beantworten.

Es folgten die Räuber mit bereits geschildertem Effekt, Klaus Rupprecht mit seinem frechen Affen Willi, Querbeat mit gewohnter Schallstärke und: ...

... die StattGarde Colonia Ahoj eV. Sie ist ein Grund, in dieser Aufzählung kurz innezuhalten. Das Tanzkorps – eigener Angabe nach „die schärfsten Schenkel“ von Köln – löste wahre Begeisterungsstürme aus. Nicht umsonst haben sie in den Jahren 2014 und 2015 den Publikumspreis „Närrischer Oscar“ als beste Tanzgruppe im Kölner Karneval erhalten.

Als Mutter aller kölschen Bands kündigte KG-Präsident Marco Esch den Schluss-Akt dieser elften Mädchensitzung an: die Bläck Fööss. Diese traten an diesem Abend wieder mit Kafi Biermann (statt mit ihrem neuen Mikro-Mann Mirko Bäumer) an, was der Mädchen-Freude keinen Abbruch tat. Untergehakt wiegte man sich mitsingend im Takt des Veedel-Liedes. Ausgelassenes Gehopse zum Bickendorfer Büdche, die rheinische Form der Samba, erneut rheinisch-mädchenhafte Hingabe bei Du bess die Stadt.

Wir freuen uns bereits auf die 12. KG-Mädchensitzung am 16. Februar 2017. Und: Mer bruche keiner - keiner dä uns sät, wie mer Fasteloovend fiere deit.

 Text und Fotos: Carsten Seim für die 1. Große KG Sieglar

Bilder: Carsten Seim für die 1. Größe KG Sieglar und die Lööre Mädche.